Das Jagdbombenflugzeug Mikojan / Gurewitsch MiG-23BN

(Erzeugnis 24BN) Natocode FLOGGER F

Die Entwicklung der MiG-23 begann in den 1960er-Jahren. Bereits 1967 flog ein Prototyp (Je-231) anlässlich einer Luftparade in Domodedowo.
Der Erstflug der MiG-23BN soll 1974 erfolgt sein.

Die MiG-23BN ist aus dem Jagdflugzeug MiG-23 abgeleitet worden. Dabei wurde die ursprüngliche Zweitaufgabe – Unterstützung der Bodentruppen – zum primären Einsatzzweck. Technisch weist die MiG-23BN erhebliche Unterschiede zum Ausgangsmuster auf. Auffallend ist der veränderte, nach unten abgeflachte Rumpfbug, der ohne Funkmessstation dafür mit Laser-Entfernungsmesser für die Zielerfassungs- und Feuerleitanlage ausgestattet wurde. Die Triebwerksanlage verfügt nicht über ein regelbares Eingangsteil, wodurch bei sonst gleichem Triebwerk die Höchstgeschwindigkeit rund 600 km/h unter der der MiG-23ML / MF lag. Die Waffenzuladung ist fast doppelt so hoch wie bei der Jagdmaschine und der Kraftstoffvorrat ist um ca. 600 l größer. Die Kabine ist gepanzert. Tragflügel können in die drei Stellungen 16° (Start und Landung), 45° (sparsamer Flug) und 72° (Hochgeschwindigkeitsflug) geschwenkt werden. Durch den Schwenkmechanismus sind an konnte an jedem Tragflügel nur ein Aufhängepunkt installiert werden. Weiter drei Aufhängungen befinden sich unter dem Rumpf und zwei am Heck des Flugzeuges.

Die von der NVA unter der Bezeichnung MiG-23BN geflogene Maschine unterscheidet sich von der in SU geflogenen und als MiG-27 bezeichneten Version durch die Verwendung der bekannten GSch-23 Bordkanone (MiG-27: eine Revolverkanone) sowie durch die Lage aller drei unteren Aufhängepunkte direkt unter dem Rumpf (bei der MiG-27 befinden sich die äußeren unter den Lufteinläufen).

Spannweite7,78 m bis 14,00 m
Länge16,86 m
Höhe5,15 m
Flügelfläche34,16 m² / 37,27 m²
Leermasse10.700 kg
Max. Startmasse18.850 kg
TriebwerkTumanski R-29B -300 (Erzeugnis 55)
Schub77 kN ohne
110 kN mit NB
Höchstgeschwindigkeit
in 11.000 m Höhe
in Seehöhe

1900 km/h
1350 km/h
Marschgeschwindigkeit1200 km/h
Dienstgipfelhöhe16.800 m
Überführungsreichweite
Aktionsradius
1350 km
550 km
Startstrecke650 - 700 m
Landestrecke800- 850 m
Bewaffnung1 Kanone GSch-23 mit 200 Granaten und Außenlasten bis 3000 kg in verschiedenen Varianten, z. B.:
- Behälter mit ungelenkten Raketen S5;
- Luft- Boden Raketen S24 und Ch-23;
- Bomben AFAB 100 an Mehrfachträger,
- Bomben FAB250 oder FAB 500 kg,
- Kanonengondeln UPK-23-250

Die MiG-23BN Takt.-Nr. 689 (Zelle-Nr. 393211085)
Takt. Kennzeichen Bundeswehr 20+38

… ist die Maschine mit der niedrigsten Zelle-Nr. sowie der niedrigsten Takt.-Nr. und gehört zum ersten zugeführten Baulos. Sie wurde im Juli 1979 in Dienst gestellt und absolvierte bis zum September 1990 1186 Flugstunden. Die Restbetriebszeit bis zur nächsten Instandsetzung betrug noch 614 Stunden. Sie gehörte im JBG-37 zum Bestand der 1. Staffel. Nach der Übernahme in die Bundeswehr wurde die Kennung 20 + 38 zugeteilt.