Erwerb eines Bugteiles von einem recycelten A319

Erweiterung der AusstelIung des Luftfahrttechnischen Museums Rothenburg
durch das Cockpit eines Airbus A319.
Der Luftfahrttechnische Museumsverein Rothenburg e.V. konnte vor wenigen Tagen
für das von ihm betriebene Luftfahrttechnische Museum auf dem Gelände des
Flugplatzes in Rothenburg mit dem Cockpit eines Airbus A319 ein neues und sehr
interessantes AusstelIungsobjekt in Besitz nehmen.
Die Elbe Flugzeugwerke Dresden haben im Zeitraum von 2020 bis 2022 am
Flugplatz Rothenburg/Görlitz die technische und wirtschaftliche Machbarkeit mit der
Demontage und dem Recycling von zwei Airbus-Flugzeugen, einer A320 und einer
A319, erprobt.
Mehr als 90 Prozent der Flugzeugteile wurden einer Wiederverwendung oder
Verwertung zugeführt. lm Zuge dieser Aktivitäten erhielt unser Verein im Frühjahr
2022 die Möglichkeit, die Cockpitsektion eines modernen Verkehrsflugzeuges als
Exponat für die Sammlung unseres Museums zu erwerben. Dem Museum bot sich
damit die einmalige Chance, eine Brücke von der Darstellung der Luftfahrttechnik in
der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts bis in die Gegenwart zu schlagen.
Historisch ist der Verein eng mit der sächsischen Luftfahrtgeschichte, insbesondere
dem ersten deutschen Verkehrsflugzeug mit Strahlturbinen, der ,,Bade 152″,
verbunden, welches Ende der 1950er-Jahre in Dresden gebaut wurde. Der letzte noch
existierende Rumpf hatte bis nach 1990 in Rothenburg überlebt und kann heute auch
dank des Engagements des Vereins im Terminal des Dresdener Flughafens
besichtigt werden. ln unserem Museum ist die 152 u. a. als Modell im Maßstab 1:10
zu sehen.
Das Cockpit des Airbus A319 bietet dem Museum die Möglichkeit, die
Verkehrsluftfahrt stärker in den Mittelpunkt unseres Museums zu stellen und
entsprechend unserer Satzung seinen Bildungsauftrag im Sinne einer
Berufsorientierung zu erfüllen. Hierfür werden auch Projekttage im Museum
angeboten. Gleichzeitig wird durch die Aufstellung im Außenbereich ein neuer
visueller Höhepunkt geschaffen und dem Museum als Ganzes ein attraktives,
modernes Aussehen gegeben.
Mit der finanziellen Unterstützung von Partnern aus der Region, namentlich des
Kulturraumes Oberlausitz und der Sparkasse Oberlausitz – Niederschlesien, konnte
der Verein die umfangreichste lnvestition in ein Ausstellungsobjekt in seiner
dreißigjährigen Geschichte realisieren. Ebenso zu nennen sind die Elbe
Flugzeugwerke Dresden, welche das Projekt unterstützten und uns so die zeitgleiche
Beschaffung von im ursprünglichen Projekt noch fehlenden Elementen der
Ausstattung des Cockpits ermöglichten.
Danken möchten wir auch den beteiligten Kollegen der Flugplatz Rothenburg/Görlitz
GmbH und der Entwicklungsgesellschaft Niederschlesische Oberlausitz mbH (ENO)
sowie vielen weiteren Flugzeugenthusiasten, ohne deren engagierte Unterstützung
das Projekt für den Verein nicht zu realisieren gewesen wäre.
Mit dem Erwerb und der Übernahme des Cockpits ist für uns erst ein Zwischenschritt
erreicht. Bis zum Beginn der kommenden Saison ab Ostern 2023 steht vor dem
Verein die Aufgabe, das Cockpit für die Besucher zugänglich zu machen sowie die
im Zuge des Recyclings entfernte Kabinenausrüstung durch originalgetreue
Attrappen zu ersetzen.
Unsere Besucher sollen sich wie auf einem echten Pilotenarbeitsplatz fühlen.
Gleichzeitig möchten wir die Arbeit im Cockpit in geeigneter Weise erläutern und die
Geschichte des Flugzeuges dokumentieren. Der Verein hofft, dass wir mit diesem
neuen Angebot auch im kommenden Jahr wieder
viele Besucher begrüßen können.

Auf dem Weg vom Recyclingplatz zum Museum
im Museum angekommen
vorläufiger Standplatz zum Ausgestalten