Geschichte des Luftfahrtechnischen Museumsvereins Rothenburg e.V.

Am 20.05.1992 wurde von 18 Luftfahrtechnikbegeisterten, hauptsächlich ehemalige Techniker und Mechaniker der Geschwader in Rothenburg und Bautzen, ein Verein gegründet.

Rettung der 152

Ein wichtiges Ziel war die Bewahrung des auf dem Gelände des Flugplatzes Rothenburg seit den 1960er-Jahren gelagerten Rohbaurumpfes des ersten deutschen strahlgetriebenen Passagierflugzeuges – der „152“ aus den VEB Flugzeugwerk Dresden. Dieser Rumpf (Baunummer 11) war der letzte noch existierende Originalrumpf einer „152“. Näheres zur Geschichte des Rumpfes unter ‚Geschichte der Rothenburger „152“‚

Aufbau des Museums

Ein weiteres Ziel des Vereins ist die Bewahrung von Luftfahrttechnik als Zeitzeugen der Entwicklung der Technik. Mit Unterstützung des Nachkommandos der Bundeswehr am Standort Rothenburg, aber auch mit Hilfe der Fa. Aerotec Rothenburg und der Flugplatz Rothenburg GmbH gelang der Aufbau einer ständigen Ausstellung, dem heutigen Luftfahrttechnischen Museum Rothenburg. Es konnte ein Großteil der zuletzt in der NVA eingesetzten Flugzeuge und auch einige Hubschrauber sowie diverse Triebwerke und sonstige Ausstellungsstücke für die Nachwelt erhalten werden. Begünstigt wurde dies durch den Umstand, dass in Rothenburg alle NVA-Flugzeuge aus dem Südraum der DDR gesammelt und entmilitarisiert wurden.

Von einer eher losen Aufstellung der Flugzeuge auf dem Flugplatzgelände konnte in mehreren Etappen, auch durch den mehrfachen Einsatz von ABM-Kräften bzw. 1-Euro-Jobern, ein echtes Museum mit einem umfangreichen Freigelände und zwei Ausstellungsgebäuden entstehen.

Blick in einem Teil der heutigen TW-Halle (Altbau), die 2001 noch alle Exponate dicht gedrängt und nur mit wenigen Erläuterungen versehen, beherbergte:

Museum 2009, Foto Peereboom

Durch die Einbeziehung der Sicherstellungstechnik in die Ausstellung fühlen sich viele Besucher, die früher auf Flugplätzen der NVA in diesem Bereichen gedient haben, noch stärker angesprochen.

Seit dem Jahre 2005 konnte der Bestand des Museums durch mehrere Leihgaben der Bundeswehr – sowohl des Museums in Gatow als auch des Museums in Dresden – mehrfach erweitert werden. Neben Ergänzungen der NVA-Technik ist besonders die verstärkte Aufnahme von Technik der Bundeswehr zu nennen. Unsere Besucher haben jetzt die Möglichkeit, die einsmals sich feindlich gegenüberstehnde Technik aus Ost und West an einem Ort gemeinsam zu sehen und Vergleiche zu den technischen Konzepten und Lösungen vorzunehmen.

Die Resonanz

Das Museum kann auf stetig steigende Besucherzahlen verweisen. 2006 und 2007 waren es über 5500 Gäste, die wir im Museum begrüßen konnten. 2008 wurden erneut 5000 Besucher gezählt. Neben vielen Luftfahrtinteressierten sind hier vor allem die Radler auf den Oder-Neiße-Radweg zu nennen, der unmittelbar am Flugplatz vorbei führt. Angelockt vom flugzeugähnlichen Schleppziel mit der großen Aufschrift MUSEUM, sind viele Spontanbesucher überrascht von den vielfältigen Exponaten, von denen einige auch zum Anfassen und Hineinsetzen einladen. Eine individuelle Führung ohne Aufpreis ist häufig mit inbegriffen.