Rettungsgeräte und Ausrüstung des Flugzeugführers
Im Ausstellungspavillon ist u. a. eine umfangreiche Sammlung zum Schwerpunkt Rettungsgeräte, insbesondere den Katapultsitzen zu sehen. Ergänzt wird dieser Teil um Ausrüstungsbestandteile des Flugzeugführers, speziell Helme und Anzüge.
Während im Bereich der zivilen Luftfahrt das Ziel nur lauten kann, bei jedem Flug alle Passagiere zusammen mit dem Flugzeug unbeschädigt zur Erde zu bringen und damit individuelle Rettungssysteme nicht zum Einsatz kommen, besteht in der militärischen Luftfahrt schon immer ein Bedarf, im Falle unbeherrschbarer Flugzustände dem fliegenden Personal einen Weg zur Rettung von Leben und Gesundheit auch unter Aufgabe des Fluggeräts zu ebenen.
Schon seit den Anfangszeiten der Fliegerei hat sich dabei der Fallschirm als effektives Rettungsmittel bewährt. Mit dem Vordringen in immer größere Geschwindigkeits- und Höhenbereiche war der Schirm allein aber nicht mehr anwendbar. Die kritische Phase ist einerseits das Verlassen des Flugzeuges, ohne vom eigenen Flugzeug verletzt zu werden, und andererseits sind es teilweise die widrigen Umweltbedingungen wie geringer Luftdruck, hoher Staudruck und niedrige Lufttemperatur, die einen aufwändigen Schutz des Menschen auch außerhalb des Flugzeuges erfordern. Eine weitere Herausforderung besteht in der Tatsache, dass ein und dasselbe System die Aufgabe der Rettung des Menschen über einen sehr breiten Einsatzbereich in der Höhe wie beim Rollen am Boden, beim Flug in Bodennähe, beim Flug in mittleren Höhen aber auch beim Flug am Rande der Stratosphäre und über den gesamten Geschwindigkeitsbereich des Flugzeuges am besten vom Stand bis zum Überschall gewährleisten muss.
Bild aus alter Ausstellung bis 2009
Gegen Ende des zweiten Weltkrieges und insbesondere mit dem Einsatz der Strahltriebwerke erreichten die Fluggeschwindigkeit einen Wert, der die Unterstützung des Flugzeugführers beim schnellen Verlassen der Kabine notwendig machte. Flugzeuge wurden daher mit Schleuder- oder auch Katapultiersitzen ausgestattet. Anfangs unter Nutzung der Kraft von vorgespannten Federn, die später durch Pyromechanismen ersetzt wurden, wurde der Flugzeugführer aus dem Flugzeug „geschossen“.
In der Ausstellung befinden sich verschiedene Anzüge, Kopfhauben und Helme, die zur Ausrüstung der Piloten der NVA gehörten.
Rettungssitze
- Sitz SK (MiG-21F-13, PFM und U)
- Sitz KM-1 der MiG-21 (ab Version SPS)
- Sitz KK-2 (MiG-19)
- Sitz Karosa-2 (L-29)
- Sitz WS-1-BRI (L-39)
- Sitz K-36 DM (Su-22)
- Sitz Lockheed C-2 (F-104G)
- Sitz Martin Baker MK GQ 7
(F-104G nach Umrüstung) - Sitz der TS-11 ISKRA
Helme
- Fliegerhaube mit Sauerstoffmaske
(MiG-15) - Fliegerhaube mit Sauerstoffmaske KM-34
- Fliegerhelm SScha-5
- Vollhelm GScha-4MS
- Vollhelm GScha-6A
- Helm für das ITP
- diverse Kopfhauben und Sprechgarnituren
Anzüge
- Höhendruckanzug WWK-6
- Ventilationsanzug WKK-4P
- Überlasthose PPK-1