Das Jagdflugzeug Mikojan / Gurewitsch MiG-21M

(Erzeugnis 96) Natocode FISHBED G

Die MiG-21M bildetet den Beginn der 3. Generation der MiG-21-Reihe. Kennzeichnend war eine wesentliche Steigerung des Kampfwertes durch die Ausstattung mit der Kanone GSch-23 (doppelläufige 23-mm-Kanone mit hoher Schußfrequenz bei geringen Eigengewicht) sowie die Verdopplung der Aufhängepunkte und der Masse der Zuladung.

Auch in der Ausrüstung gab es wesentliche Modernisierungen, so wurde u. a. der 2-Kanal-Autopilot AP-155 eingeführt, die Höhensteuerung erhielt den Kraftverstärker BU-210 (Drehschieber statt Axialkolbenschieber im BU-51), der Sitz wurde zum KM-1M modifiziert und die Antenne der Funkstation befand sich jetzt im oberen Teil des Seitenleitwerkes.

Um den ständigen Treibstoffmangel der MiG-21 zu begegnen, wurde der Aufsatzbehälter auf dem Rupfrücken vergrößert und die Möglichkeit KS-Zusatzbehälter mitzunehmen wesentlich erweitert. Unter dem Rumpf konnte jetzt ein 800-Liter-ZB montiert werden und an den äußeren Flügelstationen konnte jeweils ein 490-Liter-ZB angebracht werden.

Insgesamt erhöhte sich die Masse des Flugzeuges aber beträchtlich und das schon im Vorgänger eingesetzte Triebwerk R-11-F2S-300 bzw. R-11-F2SK-300 (mit Höhenkorrektor) war zu schwach. Durch den Einbau eines neuen, leistungsstärkeren Triebwerkes wurde aus der MiG-21M die MiG-21MF.

Die NVA hat in den Jahren 1969 und 1970 ca. 65 MiG-21M eingeführt, von denen 56 am 02.10.1990 noch vorhanden waren. Mindestens 6 „M“ gingen durch Flugvorkommnisse verloren.

Ein Teil der MiG-21M wurde zuletzt in den taktischen Aufklärungsfliegerstaffeln TAFS-47 und TAFS-87 eingesetzt. Als Jagdflugzeug hatte sie 1990 nur noch das JG-2 (Standort Neubrandenburg) im Bestand.

Spannweite7,15 m
Länge13,46 m ohne
14,41 m mit Staurohr
Höhe4,10 m
Flügelfläche22,95 m²
Leermasse5950 kg
Max. Startmasse9400 kg
TriebwerkTumanski R-11 F2S-300
(Erzeugnis 37F2S) oder
R-11-F2SK-300 ( Erz. 37F2SK)
Schub38,3 kN ohne
60,6 kN mit NB
Höchstgeschwindigkeit
in 11000 m Höhe
In Seehöhe

2230 km/h
1150 km/h
Marschgeschwindigkeit1200 km/h
Dienstgipfelhöhe18.500 m
Überführungsreichweite
Aktionsradius
1800 km
400 - 450 km
Startrollstrecke normal mit NB800 - 1350 m
Landerollstrecke mit Bremsschirm750 -1250 m

Bewaffnung:

  • Doppellaufkanone GSch-23 mit 200 Granaten und
  • insgesamt bis zu 2000 kg an 4 Aufhängungen jeweils paarweise:
    > infrarotgelenkte Raketen R3S,
    > leitstrahlgelenkte Raketen RS-2US,
    > ungelenkten Raketen S5 in Abschußblöcken UB-32 bzw. UB-16,
    > Bomben, auch Mehrfachbombenträger möglich.
  • Die äußeren Aufhängungen konnten auch 500-Liter-Kraftstoffzusatzbehälter aufnehmen.

 

Die MiG-21M Takt.-Nr. 581 (Zelle-Nr.: 0508)
Takt. – Kennzeichen Bundeswehr: 22+85

Die 96/581 gehörte zu den im August 1969 gelieferten Maschinen. Sie absolvierte 1629 Flugstunden und war zuletzt in der TAFS-47 (Standort Preschen) im Einsatz. Sie gehörte damit zum Bestand des Führungsorgan Front- und Militärtransportfliegerkräfte.

Hinweis: An der ausgestellten „581“ fehlen leider die DUAS-Flügel am Staurohr!