Der Mehrzweck- Hubschrauber Mil Mi-2

Nato-Code: HOPLITE

Im Jahre 1961 flog der Prototyp der Mi-2 als leichter Turbinenhubschrauber. Er löste die mit einem Kolbenmotor getriebenen Mi-1 ab und wurde der Standardhubschrauber im Bereich der leichten Hubschrauber, sowohl im militärischen als auch im zivilen Sektor. Die Mi-2 wurden ab 1966 in Polen bei WSK-Swidnik produziert. In der DDR flogen ab 1972 insgesamt 48 Mi-2 im militärischen Einsatz (davon 11 bei den Grenztruppen) sowie weitere 6 Mi-2 ab 1983 bei der Volkspolizei. Die Interflug besaß selbst keine Mi-2, mietete aber ab 1977 Mi-2 aus Polen und der SU für den Agrarflug an. Ab 1988 flogen diese gecharterten Maschinen mit DDR-Kennung.

Die Mi-2 galt als zuverlässige Konstruktion mit gutmütigen Flugeigenschaften, so dass sie für die Schulung gut geeignet war. Trotzdem gingen 8 Mi-2 bei Flugunfällen verlustig.

1990 wurden noch von der NVA mehrere Mi-2 zu Rettungshubschraubern umgebaut, welche bis 1992 zum Einsatz kamen. Weitere Mi-2 flogen ab 1990 bei den Polizeihubschrauberstaffeln in den neuen Ländern sowie beim BGS. Sie sind aber inzwischen aller außer Dienst.

Rotordurchmesser14,56 m
Länge17,42 m
Höhe3,75 m
Besatzung2 Piloten
Leermasse2365 kg
Max. Startmasse3700 kg
Triebwerk2 x Isotow GTD-350
Startleistung2 x 294 kW
Höchstgeschwindigkeit
in 500 m Höhe
in Seehöhe

250 km/h
210 km/h
Marschgeschwindigkeit180 km/h
Dienstgipfelhöhe4000 m
Überführungsreichweite
Aktionsradius
580 km
250 km
Frachtraum2,58 x 1,30 x 1,03 m
Passagiere7 Personen (700 kg) oder
4 Verwundete auf Tragen

Bewaffnung max. 200 kg als Außenlast:

  • 2 x 2 MG PKT 7,62 mm (je 800 Schuss) oder
  • 2 x Blöcke MARS-2 mit 16 ungelenkten Raketen S-5 oder
  • 2 x 50 kg bzw. 100 kg Bomben

Der Hubschrauber Mi-2 mit der Kennung 94+60 / ex NVA 383 Zelle-Nr.: 562633122

Die Mi-2 „383“ wurde im Dezember 1972 in die NVA übernommen und gehörte zuerst zum Bestand des HG-34 in Brandenburg-Briest. Aus dessen Bestand (5. Staffel) wurde ab 1975 das HG-54 Standort Basepohl bei Strahlsund aufgestellt. Zu diesem Geschwader gehörte auch die Mi-2 „383“. Nach der Zuführung von Mi-24 wurde das Geschwader 1981 in KHG-57 umbenannt. Das KHG flog aber auch Mi-2 in einer Aufklärungsstaffel. Später wurde die Mi-2 „383“ wieder nach Brandenburg-Brist zum dort zwischenzeitlich aufgestellte Hubschrauberausbildungs-Geschwader HAG-35 – wie Rothenburg ein Geschwader der OHS für Militärflieger – verlegt. Insgesamt absolvierte die Mi-2 „383“ bis zur Übernahme in die Bundeswehr 3880 Flugstunden und hatte so nur noch 8 Stunden Restbetriebszeit bis zur nächsten Instandsetzung. Der Hubschrauber befindet sich nicht mehr in unserem Bestand. Er war eine Leihgabe und wurde nach Besitzerwechsel abgezogen.