Das Schul- und Übungsjagdflugzeug Mikojan / Gurewitsch MiG-15UTI

(Projekt ST, Typ: I-312T) Natocode Midget

Im Jahr 1949 entstand auf der Basis der MiG-15 die zweisitzige Schulvariante MiG-15UTI. Die MiG-15 galt, besonders nach ihren Erfolgen in Korea, als bestes Jagdflugzeug der frühen 50er Jahre. Konsequent wurden eine moderne Aerodynamik (35°-Pfeilflügel), eine leichte Bauweise und eine starke Kanonenbewaffnung mit einem robusten Strahltriebwerk (Radialbauweise) vereint.

Als Universaltrainer wurde die MiG-15UTI für die Umschulung von Kolben- auf Strahlflugzeuge sowie zur Fortgeschrittenenausbildung genutzt. Konstruktiv unterschied sich die MiG-15UTI vom Ausgangsmuster im Wesentlichen nur im Rumpfvorderteil durch den Einbau der 2. Kabine zulasten des Kraftstoffvorrates. Als Triebwerk diente ein RD-45F bzw. FA, der Nachbau des britischen Rolls-Royce Nene II, später wurde auch das Klimow WK-1 eingebaut, (in der NVA nicht mit WK-1 im Einsatz). Von den ca. 18.000 gebauten MiG-15 waren fast ein drittel MiG-15UTI. So wurden in der Sowjetunion 3433 UTI und in der CSSR 2012 UTI (CS-102) gefertigt. Weitere MiG-15 baute China (J-2 und JJ-2).
In der NVA flogen ca. 120 MiG-15UTI, von denen 96 Maschinen zwischen 1956 und 1960 aus der CSSR geliefert wurden. Einige Exemplare der MiG-15 wurden bereits 1953 von der KVP genutzt, nach dem 17. Juni 1953 aber wieder zurückgezogen. Mit Gründung der NVA im März 1956 begann die Ausrüstung mit der MiG-15bis und der MiG-15UTI. Die MiG-15 wurde bis 1965 im JAG-25 (Bautzen) und bis 1966 im JAG-15 (Rothenburg) eingesetzt, als Wettermaschine flog die MiG-15UTI bis 1969 in Rothenburg.

Da die MiG-15UTI auch der Trainer für die nachfolgenden Strahlflugzeuge MiG-17 und MiG-19 war, stand sie in der NVA bis 1984 – zuletzt nur noch im JBG-31 – im Dienst.

Spannweite10,08 m
Länge10,10 m
Höhe3,70 m
Flügelfläche20,60 m²
Leermasse3500 kg
Max. Startmasse5304 kg
TriebwerkRD-45 FA
Schub22,46 kN
Höchstgeschwindigkeit in 3000 m Höhe1015 km/h
Marschgeschwindigkeit950 km/h
Dienstgipfelhöhe14.825 m
Überführungsreichweite1340 km
Aktionsradius400 - 450 km

Die MiG-15UTI (Aero CS-102) Takt.-Nr. 140 (Serien-Nr.: 722651)

Bewaffnung:

  • 1 x 12,7-mm-MG Typ UBK-E mit 120 Schuss oder
  • 1 x 12,7-mm-MG A-12,7 mit 150 Schuss
  • 2 x Bomben 50 kg oder 100 kg

Sonderausrüstung:
2 x Zusatzbehälter 250, 300 oder 400 Liter

Das Flugzeug wurde 1957 im Flugzeugwerk Aero Prag-Vysocany/CSSR hergestellt und am 23. Februar 1958 als Bestandteil eines Loses von 6 Flugzeugen in die DDR, nach Bautzen überführt. Dort erfolgte die Nutzung im JAG-25, wo sie 1963 als Ehrenmaschine zum Abschied der MiG-15 geschmückt noch eine Ehrenrunde gerollt ist.

Bis 1966 flog sie dann in Rothenburg in der 2. TS, am 30.10.1969 erfolgte die Ausmusterung. Später wurde die Zelle ohne Triebwerk und Ausrüstung im Kindergarten des Ortes Klitten bei Niesky aufgestellt. Im Jahr 1990 wurde das Flugzeug von Angehörigen des FAG-15 geborgen. Es wurde im Zuge der Wende an das Fliegende Museum Augsburg-Mühlhausen verkauft, wo es als „40“ mit Rotem Stern als Hoheitszeichen aufgestellt war. Etwa im Jahr 2000 wurde das Flugzeug an den Schwarzwald-Flugplatz Lahr verkauft und dort an der Einfahrt mit dem Logo startkLahr aufgeständert. Im Oktober 2014 konnte unser Verein die Reste der „140“ erwerben und nach Rothenburg „heimholen“.