Das Jagdflugzeug Mikojan / Gurewitsch MiG -19PM

Natocode FARMER D

Die MiG-19 war das erste Überschalljagdflugzeug der UdSSR. Der Entwurf ging auf eine Forderung aus dem Jahre 1949 zurück, nach mehreren Experimentalflugzeugen flog der Prototyp SM-9 erstmals am 05.01.1954. Neben den ab 1955 in Serie gebauten Frontjäger mit Kanonanbewaffnung (MiG-19S und MiG-19SF) wurde auch ein Allwetterjäger mit Funkmessgerät und gelenkten Raketen als Bewaffnung entwickelt und produziert (MiG-19P, MiG-19PF, MiG-19PM und MiG-19PN). Bekannt sind auch eine Jagdbomberversion MiG-19SW mit 37-mm – Kanone und Abwurfwaffen sowie eine Jagdaufklärer MiG-19R. Nicht mehr realisiert wurde eine zweisitzige MiG-19UTI. Der Einsatz und Bauzeitraum der MiG-19 in der UdSSR war relativ kurz, da bereits ab Ende der 1950er-Jahre die ersten Versionen der MiG-21 zur Verfügung standen. Lizenzfertigungen erfolgten in der CSSR als S-105 (MiG-19S) sowie in China als J-6 / F-6 „Shenjang“. Hier wurden ca. 3000 Stück von 1958 bis 1981 in mehreren Versionen einschließlich eines zweisitzigen Trainers gebaut.

In der NVA wurde die MiG-19 nur im JG-3 in Preschen in zwei Staffeln eingesetzt. Jeweils 12 MiG-19S und 12 MiG-19PM wurden 1959 in Dienst gestellt. Ihr Einsatz dauert nur bis 1968, wobei die Anzahl auf 7 MiG-19S und 8 MiG-19PM geschrumpft war.

Als Triebwerk dienten der MiG-19 zwei RD-9B mit je 32,34 kN Schub mit Nachbrenner.

Spannweite9,00 m
Länge13,90 m
Höhe3,80 m
Flügelfläche25,16 m²
Leermasse5200 kg
Max. Startmasse9400 kg
TriebwerkRD-9B
Schub2 * 25,48 kN ohne
2 * 32,34 kN mit NB
Höchstgeschwindigkeit in 10.000 m Höhe
in Seehöhe
1432 km/h
1100 km/h
Marschgeschwindigkeit950 km/h
Dienstgipfelhöhe16.800 m
Überführungsreichweite
Aktionsradius
1910 km
650 km
Startstrecke500 - 900 m
Landestrecke690- 890 m

Bewaffnung:

4 gelenkte Luft-Luft-Raketen RS2U

Die MiG-19PM Takt.-Nr. 335
(Zelle-Nr.: 65929)

wurde 1958 in die NVA übernommen und im JG-3 in Dienst gestellt. Die Außerdienststellung erfolgte 1968/69. Mehrere Jahre stand sie als Traditionsmaschine am Tor der Dienststelle in Preschen, bevor sie 1980 an die Traditionsstartlinie in Bautzen verbracht wurde. Von dort ging sie in den Bestand des Bundesluftwaffenmuseums in Berlin Gatow über. Seit dem Frühjahr 2007 ist sie als Leihgabe von Gatow in Rothenburg, wobei noch umfangreiche Erhaltungsarbeiten notwendig sind, um sie langfristig als Exponat in der Ausstellung präsentieren zu können.

Stationen einer Aufarbeitung – März 2007: Bestandsaufnahme