Der Jagdbomber Suchoi Su-22M4 (Erzeugnis S-54M4)
(Erzeugnis S-54M4) Natocode FITTER K
Die Su-22M4 bildete den Abschluss der Entwicklung des Jagdbombers Su-22. Der Prototyp flog bereits im Jahre 1965. Die Version M4 hatte in der robusten Zelle der Su-22 und eine hochmoderne Elektronik mit umfangreichen Zielgeräte und Navigationskomplex, mehrere Bordcomputer und Rundum-Warngerät. Da bei ihr nur die Außenflügel schwenkbar waren, konnten von den 10 Aufhängepunkten an jedem Flügel 3 Aufhängungen realisiert werden. Mit der Su-22 wurde erstmals ein Flugzeug beschafft, welches speziell als Jagdbomber entwickelt worden war. Mit den möglichen Bewaffnungsvarianten, der Kraftstoffzuladung und dem leistungsfähigen Triebwerk entsprach sie so den Anforderungen an einen Jagdbomber am besten.
Die Zuführung der Jagdbomber Su-22M4 erfolgte ab Herbst 1984. Sie wurden im Jagdbombengeschwader 77 sowie im Marinefliegergeschwader 28 beide am Standort Laage (nahe Rostock) eingesetzt. Insgesamt sind 48 Su-22M4 und 8 Schulflugzeuge Su-22UM3K im Bestand gewesen. Zwei Su-22 gingen infolge von Vorkommnissen verloren.
Die ersten 12 Su-22M4 und zwei Schulmaschinen sind im Oktober / November 1984 von Transportmaschinen AN-22 aus Komsomolsk am Amur kommend nach Rothenburg geliefert worden, wo sie von Werkspersonal zusammengebaut und eingeflogen wurden. Auch ein Umschulungslehrgang mit acht Flugzeugführern sowie ein Lehrgang für das technische Personal fanden in Rothenburg statt. Anfang Dezember 1984 verlegten die Su-22 sowie das dazugehörige Personal an den neuen Standort Laage.
Nach der Übernahme durch die Bundeswehr wurden die meisten Su-22 außer Dienst gestellt. Zwei Su-22 gingen 1991 an die US-Air Force, einige SU-22 sind zeitweise bei der WTD-61 getestet worden. Etwa 20 ehemalige NVA-Su-22 sind in verschiedenen Museen und Ausstellungen noch vorhanden.
Spannweite | 10,03 m bei 63° 13,68 m bei 30° |
Länge | 19,03 m |
Höhe | 5,13 m |
Flügelfläche | 34,45 m² bei 63° 38,49 m² bei 30° |
Leermasse | 10.667 kg |
Max. Startmasse | 19.430 kg |
Triebwerk | Ljulka AL-21-F3 mit NB |
Schub | 76,5 kN ohne 110 kN mit NB |
Höchstgeschwindigkeit in 10.000 m Höhe in Seehöhe | 1850 km/h 1400 km/h |
Marschgeschwindigkeit | 1200 km/h |
Dienstgipfelhöhe | 15200 m |
Überführungsreichweite Aktionsradius | 2500 km 460 km |
Startstrecke normal volle Beladung | 900 m 1500 m |
Landestrecke | 1200 m |
Die Su-22M4 Takt. Nr. 757 (Zelle-Nr. 26817;
Takt. Kennzeichen Bundeswehr 25+42)
Die in Rothenburg ausgestellte Su-22M4 gehörte zum Bestand des Marinefliegergeschwaders 28. Sie wurde im April 1985 in Dienst gestellt und absolvierte 576 Flugstunden. Die Restzeit bis zur Hauptinstandsetzung betrug noch 224 Stunden. Nach der Übernahme durch die Bundeswehr wurde sie, wie die meisten Su-22, außer Dienst gestellt.
Bewaffnung:
2 Kanonen NR-30 mit je 80 Granaten und
- Außenlasten bis 4000 kg in versch. Varianten
sowie 2 R60 Nahkampfraketen oder
- Varianten mit Kanonengondeln, Lenkraketen und ungelenkten Raketen