Das Strahltriebwerk RD-9B
Das Triebwerk wurde als RD-9B ab 1954 in Ufa gebaut und in den Flugzeugen MiG-19 und Jak-25 genutzt. Auch die E-2 als erster Vorläufer der MiG-21 war mit dem RD-9B ausgerüstet.
Konstruktiver Aufbau:
- Einwellentriebwerk mit neunstufigem Axialverdichter
- Ringbrennkammer mit 10 Flammrohren
- zweistufige Hochdruckturbine
- Austrittssystem mit Nachbrenner, Verlängerungsrohr und verstellbarer Schubdüse
- Geräteantrieb mit Anbauteilen (oben liegend!)
Technische Daten | |
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Max. Schub mit NB Max. Schub ohne NB | 3250 kp (31,87 kN) 2500 kp (25,5 kN) |
spez. Kraftstoffverbrauch mit NB spez. Kraftstoffverbrauch ohne NB spez. Kraftstoffverbrauch bei Reiseleistung | 1,60 kg / kp h 0,94 kg / kp h 0,86 kg / kp h |
Luftdurchsatz | 48 kg/s |
Verdichtung | 7,2 |
max. Drehzahl | 11.150 min-1 |
max. Abgastemperatur T4 | 680 °C |
Masse | 700 kg |
Länge mit Schubrohr | 5560 mm |
max. Breite | 670 mm |
Es ist speziell für den militärischen Einsatz im Überschallbereich konzipiert. Die MiG-19 erreichte 1400 km/h.
Die Anordnung von 2 Triebwerken auf engstem Raum in der MiG-19 führte zu gegenseitigen gasdynamischen Beeinflussungen. Die vielen Havarien der MiG-19 werden auch auf Triebwerksprobleme zurückgeführt.
Ziviler Einsatz des RD-9B
Die neu entwickelten Triebwerke „Pirna -014“ standen für den ersten Prototyp der „152“ noch nicht zur Verfügung. Die „152“ V1 (Kennzeichen DM-ZYA) flog deshalb mit vier RD-9B, wobei der Nachbrenner aber nicht genutzt wurde. Der erste Flug der „152“ am 04. Dezember 1958 verlief erfolgreich. Beim 2. Flug am 04. März 1959 stürzte das Flugzeug im Landeanflug wegen Triebwerksausfall ab. Als vermutliche Ursache gelten Probleme mit der Kraftstoffversorgung.
Ein weitere ziviles Einsatzgebiet des RD-9B war der Einsatz in der Braunkohle. Bis in die 1980er-Jahre hinein dienten RD-9B speziell zum Auftauen ganzer Züge, welche die Kraftwerke mit Kohle versorgen sollten.
Das ausgestellte RD-9B war in der Braunkohle im Einsatz und wurde uns von den Freunden des Flugplatzmuseum Cottbus e.V. als Leihgabe im unsanierten Zustand überlassen. Die Restaurierung erfolgte 2009/2010 unter Regie unseres Vereins. Unser Dank gilt besonders Herrn Herr Günter Frischke und der Fa. VSG Industriewartung (jetzt GMB) Jänschwalde, in deren Werkstätten ein großer Teil der Arbeiten durchgeführt werden konnte.